Wenn ein namhafter Berater im Bereich Digitalisierung mit einem führenden Anbieter für Product Information Management zusammentrifft, zeigt sich: Auch gänzlich unterschiedliche Perspektiven führen mitunter zu sehr ähnlichen Erkenntnissen. Jürgen Burger (SIMIO) und Hansjörg B. Gutensohn (Goodson) sprechen im Doppelinterview über PIM und die Bedeutung des Menschen in der digitalen Welt.
Als Digitalisierungsberater einerseits und als Anbieter von Digitalisierungslösungen andererseits agieren Sie im selben Markt, jedoch unter anderen Vorzeichen. Was unterscheidet Sie grundsätzlich voneinander?
Burger: Als unabhängiger Analyst und Berater im Kontext Digitalisierung bin ich bestrebt, im Sinne einer objektiven Instanz Transparenz in die Angebotsmärkte zu bringen und Unternehmen bei der Auswahl einer Lösung zu unterstützen, die zu ihren individuellen Anforderungen passt. Ich begleite also – je nach Anforderung und Wunsch des Kunden – den gesamten Prozess der Auswahl, die Umsetzung übernehmen dann andere.
Gutensohn: Mein Metier ist die Digitalisierung von Kommunikationsprozessen – insbesondere die medienneutrale Produktkommunikation. Sie begleitet mich schon seit vielen Jahren. Neben der Entwicklung eigener Software im Bereich PIM bietet mein Unternehmen als Implementierungspartner namhafter Softwarehersteller ein breites Portfolio für Produzenten, Händler und Dienstleister. Dabei können wir von der Bedarfsanalyse bis zur Umsetzung alles aus einer Hand gewährleisten.
Burger: Weil Sie gerade die Bedarfsanalyse erwähnen: Das ist einer der wenigen Teilbereiche, wo sich unser Leistungsangebot überschneidet. Wenn man so will, sind wir von SIMIO das Bindeglied zwischen dem Nachfragemarkt auf der einen Seite und dem Markt der PIM-Hersteller und -Integratoren wie Goodson auf der anderen Seite. Wir beide kommen uns also nicht in die Quere (lacht). Vielmehr bringt diese Aufgabenverteilung echte Vorteile für Unternehmen, die sich für PIM interessieren.
Welche Vorteile meinen Sie konkret?
Burger: Der Angebotsmarkt im Bereich PIM ist groß, sehr heterogen und damit auch unübersichtlich. Für Unternehmen ist es nicht einfach und vor allem sehr aufwendig, sich einen Überblick zu verschaffen. Außerdem sind die Systeme am Markt aus rein funktionaler Sicht zunehmend ähnlich. Deshalb sind viele Unternehmen gar nicht in der Lage, selbständig eine Entscheidung für ein PIM- System zu treffen. Das alles macht die profunde Außensicht eines unabhängigen Experten wertvoll.
Gutensohn: Ja, das sehe ich auch so. Nur mitunter stellt sich schon die Frage, ob der Einsatz eines Beraters immer leistbar ist. Bei kleineren Projekten im Bereich mittelständischer Unternehmen lässt das verfügbare Budget eine aufwendige Analyse und Ausschreibung oft gar nicht zu. Da macht es durchaus Sinn, direkt beim Anbieter anzufragen. Aber im Enterprise-Umfeld, wo es um Projekte in der Größenordnung von 300.000 Euro und mehr geht, ist es sicher empfehlenswert, unabhängige Beratungsleistungen in Anspruch zu nehmen. Meist ist es auch für uns als Anbieter besser, wenn hier ein externer Experte zugezogen wird.
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